Geschichte

Rückbiickend können wir feststellen, dass die Mitgliederzahl ständig zunimmt und dass wir allen Anlass haben das Werk der Pioniere zu würdigen. Anfangs der Kriegsjahre 1939-45 war das KK-Schiessen in der Westschweiz wenig eniwickeit. In der deutschen Schweiz waren damals schon 171 KK-Sektionen und die aeltesten unter ihnen wie Langendorf Luzern, Zürich-Aussersihl und Zürich wurden bereits 1898 gegründet. Vor 1948 zählte man in der Westschweiz nur 8 KKSektionen, allerdings ohne die KK-Schützen Freiburg, welche dem Bernischen Verband angeschlossen waren. In den Schiessständen wurde damals meistens auch mit der Pistole geschossen. Die KK-Scheiben waren grösser ais heute und gezeigt wurde mit der Kelle. Zur Auszeichnung brauchte es 80 Punkte für 10 Schusse, oder 50 Punkte für 6 Schusse. Die Mobilisation von 1939 brachte auch eine Verknappung der Munition, was viele 300 m Schützen veranlasste, sich dem KK-Schiessen zuzuwenden. Hier hatte man genügend Munition zur Verfugung, da fa die Eidg. Munitionsfabrik in Thun 6 mm Patronen fabrizierte und sogar in ganz Europa exportierte.

Die KK-Waffen der 30iger Jahre waren Fabrikate der Marken Martini, Tanner und Hämmerli. Es gab aber auch einige modifizierte Karabiner.
Um der grossen Nachfrage gerecht zu werden, fabrizierte die Firma Hämmerli ab den 40iger Jahren einen 6 mm Karabiner – ein Ebenbild der Ordonanzwaffe – zu einem günstigeren Preis. Die Qualität war gut und der Erfolg blieb nicht aus.

Bis 1947 wurden 17 neue KK-Sektionen gegründet welche die bestehenden 8 Sektionen ergänzten. Diese 25 Sektionen bildeten die Vereinigung der KK-Sektionen der Westschweiz. Diese wiederum war dem Eidg. KK-Verband angeschlossen. Freiburg war ein Sonderfall. Sechs Sektionen des Seebezirkes und die “Amis du Petit Calibre von Freiburg” waren Mitglieder des Berner Verbandes.

1948 hatte jeder Westschweizer Kanton seinen KK- Verband; Bulle, Chavannes-les-Forts, Corpataux, Cottens, La Corbaz und La Roche. Dieser Verband zählte rund 200 Mitglieder. Der Gründungsvorstand war wie folgt zusammengesetzt: Alphonse Morand von Bulle (Präsident), Jean Brodard von La Roche (Sekretär und Kassier), Charles Magne von Corpataux, Florian Crottaz von Chavannes-les-Forts und Camille Rossier von Neyruz. Die Matcheure rekrutierten sich hauptsächlich aus den Sektionen von La Roche und Bulle und trafen sich jährlich beim Item -Match, aus welchem später der Westschweizer KK-Match wurde.

Nach 8-jähriger intensiver Arbeit, gibt Alphonse Morand sein Präsidentenamt ab. Als Nachfolger wurde Georges Corboud gewählt. Zwei Jahre später, 1958, übernahm René Romanens, von Bulle, das Sekretariat und die Kasse ais Nachfolger von Jean Brodard. Die drei anderen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Die Mitgliederzahl stieg ständig an und erreichte 360 Mitglieder aus 11 Sektionen. Die Sektion von Freiburg verliess den Berner Verband. Der Mitgliederbeitrag war auf Fr. 1.– festgesetzt. Drei Vorstandsmitglieder wollten kein Amt übernehmen und so musste René Romanens noch zusätzlich während 3 Jahren die Mitgliederkontrolle führen. Uni eine Neuorganisation des Vorstandes zu bewirken, trat René Romanens von seinem Amt zurück. Die Chargen wurden nun neu verteilt und Michel Boillat von Bulle übernahm das Sekretariat und die Kasse. Während dieser schwierigen Zeit organisierte die Sektion Bulle 1960 das 1. KK-Kantonalschützenfest.

An der Delegiertenversammlung 1963 in Jaun demissionierte der gesamte Vorstand. Der neue Vorstand bestand aus René Romanens (Präsident), Michel Boillat (Sekretär), Yves Seydoux (Match), alle drei von der Sektion Bulle; Georges Riedo von der Sektion Giffers Übernahahn die Finanzen, Aibert Schmutz (Romont) die Jungschützen, Louis Genoud (Châtel-St-Denis) wurde Schützenmeister und Jules Rauber (Jaun) Mitgliederkontrolleur. Es wurde versucht, die Sektionen des Seebezirks zu einem Übertritt zu gewinnen. Der erhoffte Erfolg bleib leider aus.

1964 wurde das 2 Kantonale KK-Schützenfest in Giffers durchgeführt. 1m selben Jahr wurde erstmals die Schweiz. Gruppenmeisterschaft durchgeführt. Diese Anlässe machten das KK-Schiessen noch bekannter und unser Verband zählte nun 17 KK und eine Luftgewehrsektion. Dank dem Mitgliederzuwachs, ging es auch unseren Finanzen besser. Anlässlich des eidg. KK-Schützenfestes von Biel, im Jahre 1972, musste unser Präsident mit seiner Freiburger Delegation unter der Berner Fahne defilieren. Dies blieb René Romanens auf dem Magen. 1973 wurde beschlossen, unserem Verband eine eigene Fahne zu beschaffen. Da unsere Kasse diese Kosten nicht übernehmen konnte, beschloss der Präsident kurzerhand diese zum 25. Jubiläum zu schenken. 1m Frühjahr 1974, bei schönem Frühjahrswetter, wurde die Fahne in der St. Peterskirche in Bulle gesegnet. Pate war selbstverständlich der Gönner und Präsident, Patin war Frau Marcelle Gothuey, Mitglied der Sektion Bulle, welche diese Ehre mit einer Gabe würdigte. Dieses Fest war ein voller Erfolg und der Kassier erhielt Spenden von vielen Sektionen der ganzen Westschweiz.

Während des 3. Jahrzehntes kamen neue Schiesstechniken zur Anwendung. Die Zusammenarbeit KK und LG wurde verbessert. Die Statuten wurden denjenigen des SSSV angepasst und unser Verband erhielt den neuen Namen FSSV. Kommissionen wurden eingesetzt uni speziell die Jungschützen und Matcheure besser zu betreuen. Othmar Baeriswyl von Tafers gab dem LG-Schiessen einen neuen Impuls, welcher einen erfreulichen Aufschwung zur Folge halte und Freiburg zur Mekka des Schiessens machte, was auch das 4. Jahrzehnt kennzeichnete. Mit der Einführung des LG wurden auch die Schiessprogramme 10 m und 50m sowohl lauf kantonaler, wie auch auf eidgenössischer Ebene verdoppelt. Uni diesen Anforderungen gerecht zu werden wurde der Vorstand auf 11 Mitglieder erhöht.

Nach dem Kantonalen KK-Schützenfest von 1979 in Bulle-Broc, platzierten sich unsere Matcheure und Sektionen jeweils überall in den ersten Rängen. Einige Beispiele: 1982 1. Rang im Verbandsmatch Kat. Elite. 1983 2 Rang und Schweizerrekord und 1. Rang im Jahre 1985. Unsere Matcheure konnten in den letzten 10 Jahren den Westschweizermatch nur ein einziges Mal (1985) nicht zu ihren Gunsten entscheiden. Am 1987 eingeführten LG-Verbandsmatch gewannen unsere Matcheure beide Titel in den Klassen Junioren und Elite. 1983 wurde von Jean Buillard der LG-Westschweizermatch eingeführt und unsere Schützen haben den Sieg nie abgeben müssen. Einzelne unserer Sektionen haben sich auf eidg. Ebene besonders ausgezeichnet. Anlässlich der KK-Gnuppenmeisterschaft, hat Bulle-Elite 1981 die Goldmedaille und 1982 die Silbermedaille gewonnen, während die Junioren von Bulle 1984 den ersten Rang besetzten. 1985 gewannen die Junioren von Alterswil den Tue! und errangen 1987 den 2. Rang. Die Eliteschutzen von Alterswil errangen 1987 den 1. Rang trotz des Rekurses von Zürich. Die LG-Resultate waren noch besser. An der Schweiz. Meisterschaft gewannen in der Elite die Schutzen von Bulle 1983 und 1984 Gold; Tafers Silber. 1985 und 1986 gewann Tafers den Titel, zweite wurden 1985 Freiburg und 1986 Bulle. Zur Ergänzung dieser Ehren holten die Junioren von Tafers 1986 den Titel Schweiz. LG-Gruppennmeisterschaften Goldmedaillen 1983, 1985 und 1987 für die EliteSchützen von Tafers. Bei den Junioren gewannen 1984 die Schützen von Tafers Gold und 1985 diejenigen von St. Antoni. 1m selben Jahr erhielten die Junioren von Tafers die Silbermedaille.

Anlässlich der DV 1984 in Schmitten gab Präsident René Romanens, nach 21 jährigem Präsidium, seinen Rucktritt. Die Nachfolge übernahm Jean Bulliard aus Freiburg. Dieser war kein Unbekannter, denn während 11 Jahren amtete ex ais Matchchef des FSSV. 1985 wurde die KK-Sektion Cordast als 20. Mitglied in den FSSV aufgenommen. Diese Sektion war seit ihrer Gründung 1952 Mitglied im Bernischen Verband Mittelland. Sie ist die erste Sektion des Seebezirkes welche sich in unseren Verband integrierte. Des ist ein wichtiger Schritt zur Kant. Vereinigung. Nach 3 jährigen Gesprächen, gründeten der FKSV und der FSSV die Vereinigung der Freiburger Matcheure. Diese Vereinigung ist unabhängig und wurde finanziell von den beiden Verbänden unterstützt. Ziel dieser neuen Vereinigung ist eine bessere Koordination der Wettkämpfe und der Trainings, ohne die Autonomie der diversen Disziplinen ZU tangieren.

Anlässlich dieses 40. Jubiläums unseres Verbandes, können wir Bilanz aber die Tätigkeit ziehen. Diese Bilanz ist sehr positiv. 1948 hatten wir 6 Sektionen mit 200 Mitgliedern und heute sind es 20 KK und 15 LG-Sektionen mit 866 lizenzierten Schutzen. Parallel zu dieser Entwicklung verliefen auch die Finanzen unseres Verbandes. Die Mitgliederbeitrage stiegen von einem Franken im Jahre 1948, auf heute 4 Franken. Auch die Beiträge des Sport-Toto sind willkommen far unsere Kasse. Rückblickend können wir mit der von den verschiedenen Vorständen und Kommissionen geleisteten Arbeit zufrieden sein. All diesen Leuten gehört unsere Anerkennung. Nicht vergessen dürfen wir die Verstorbenen, welche dem Vorstand angehörten und uns in bester Erinnerung bleiben : die Präsidenten Alphonse Morand von Bulle und Georges Corboud von Grandvillard, Charles Magne von Corpataux, Camille Rossier von Neyruz, Florian Crottaz von Chavannes-les-Forts, Léonard Baudet von La Corbaz, Edmond Seydoux von Chavannes-les-Forts, Louis Genoud von Châtel-Saint-Denis, Roger Sieber von Corpataux, Joseph Neuhaus von Giffers und Willy Dévaud von Bulle.

Die Zukunft des Schiesssportes geht in Richtung der Disziplinen KK und LG. Dies erlaubt dem FSSV der Zukunft mit Zuversicht entgegen zu sehen.

René Romanens
Ehrenpräsident